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Waschmaschinenhacking

Ich liebe es, wenn ich durch die Wohnung gehe und alle Geräte, die mir Arbeit abnehmen, laufen. Der Geschirrspüler spült, der Roomba saugt, der Trockner trocknet, die Waschmaschine wäscht und der Stromzähler dreht sich in Lichtgeschwindigkeit. Das wohlige Gefühl, dass man sich zurücklehnen kann, weil andere für einen Arbeiten. Zwei Dinge stören mich allerdings an unserer aktuellen, zugegeben priviligierten, Waschmaschinen-Situation:

Erstens war ich zu blöd, darauf zu achten, dass Trockner und Waschmaschine, die im Abstand von einem Jahr gekauft wurden, in der gleichen Designlinie sind. Jetzt werde ich zwanzig Jahre lang, falls die Miele-Götter mir gnädig sind, darunter leiden, dass ich nicht mal fünf Minuten nachdenken konnte um darauf zu achten, dass die beiden Dinger gleich aussehen.

Während man sich damit arrangieren kann, ist der zweite Punkt jedes mal nervig, wenn man so einen Groß-Waschtag hat. Einmal ein komplettes Bettzeug, Vorhänge, alle Handtücher sind schmutzig und am Ende würde man gerne vier bis sechs Maschinen waschen.

Mit dem zwanzig Jahre alten Vorgängermodell war das nicht so das Problem. Das 60°C-Programm brauchte im Kurz-Modus eine Stunde und sechzehn Minuten und für 40°C eine gute Stunde. Für vier Maschinen Handtücher und zweimal T-Shirts brauchte man also grob sieben Stunden. Machbar, mit genug Timern.

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Ein Diagramm, dass die Minuten anzeigt, im Vergleich!

In zwanzig Jahren hat sich natürlich viel getan, zum Beispiel sollte man, dem Miele-Monteur, der vergeblich versuchte, die alte Maschine zu retten, auf keinen Fall mehr Miele kaufen, denn alles ist nicht mehr so toll wie früher. Ebenfalls geändert haben sich diverse Anforderungen an die Ökobilanz von weißer Ware, und aus Gründen führt das nun dazu, dass alle Programme plötzlich ewig brauchen. Eine Maschine mit 60°C-Wäsche dauert nun geschlagene zwei Stunden und acht Minuten, das ist viel mehr als vorher – und dabei habe ich schon die “Kurz”- Taste gedrückt.

Statt nach sieben Stunden fertig zu sein, bräuchte ich nun geschlagene elfeinhalb Stunden um alles zu Waschen, da müsste ich ganz schön früh aufstehen!


Die Waschmaschinen haben ja nun alle irgendwelche tollen Diagnose-Ports, mit denen man Software-Updates einspielen kann. Es müsste doch sicher möglich sein, da wieder ein Programm einzuspielen, dass die Reinigung wieder beschleunigt. Ist ja nicht so, als wäre die Wäsche nun sauberer, weil sie fast ne Stunde länger ihre Runden dreht. Hat schon jemand hier seine Waschmaschine gehackt?

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